Montag, 10. September 2007

bleib hier, geh dicht.

Das Leben ist schon geil
Denkt ein mann und weil
ihn das alles nicht berührt
vermisst er das was amüsiert.

Vermisst die Liebe und die Qual
denkt, es wär ihm scheiß egal,
nur um danach festzustellen
wie ihn sowas würd erhellen.

Verliert sich selbst in Lethargie,
apatisch-dummer Poesie
Verdrängt auch das was Spaß bereitet
Und denkt nur daran wie er leidet.

Doch leiden tut er wirklich nicht,
vielmehr übt er sich in Verzicht
und mit dem Darben in solch Zeiten
und mit dem Blick in ferne Weiten
und darauf dass es besser wird
er hofft nur dass er sich nicht irrt.

Dass jenes dumme rumsinnieren
verzweifelt sein und lamentieren,
Das sich verhalten wie ein Kind,
im endeffekt auch gar nichts bringt.

Nun sitz er da und starrt gebannt,
an seine gelbe zimmerwand,
nur um zu merken wie sinnfrei
und unnütz er auch wirkt dabei.

Drum dreht er kippen, dreht er däumchen
und denkt an birnen und an Pfläumchen
An Wein, an Schnaps, an bestes Gras,
Scheiß auf die Liebe, das macht Spaß.

Sonntag, 2. September 2007

Kippen kippen, Verbote verbieten.

Halt, Bundesregierung! Renn doch nicht immer weg, dauert auch bestimmt nicht lange. Ich wollt mich doch eigentlich nur bei dir bedanken. Wofür? Du hast es geschafft, dass ich mich wieder jung fühle. Frei, den Schrecken im Nacken und Dampf in den Backen. Wie früher. Als es eigentlich nichts Schlimmeres gab als einen verpasssten Nachmittag zum Spielen mit Freunden. Verpasst meistens, weil man zum Arzt musste - oder zum Frisör. Oder zu Beiden gleichzeitig, Denn bei Krankheiten jedweder Art gabs von meiner Mutter immer erstmal Zwieback und Tee und wenn ich zu schwach war, um mich zu wehren noch nen 12mm Kurzhaarschnitt dazu. Das Ganze natürlich ohne Praxisgebühr. Ich fühle mich wirklich in der Zeit zurückversetzt. Ungefähr im Alter von 12 hab ich mich genauso gefühlt. Sorgloses-in-den-Tag-Hereingelebe war damals durch die eigenen Eltern einfacher. Heute kümmer ich mich selbstständig darum, meine Probleme zu vergessen. Und, wie angenehm ist es, nicht ständig daran erinnert zu werden?
zu müssen.
Das ist selbstredend auch nicht der Grund für das Wiederaufleben meiner Kindheitsgefühle, sondern das seit gestern in Arsch und Kraft getretene Rauchverbot in der Öffentlichkeit.
Zwar ist das Rauchverbot von Bundesebene vorgegeben, doch die Umsetzung bleibt den Ländern vorbehalten, so ist es zum Beispiel in Hamburg nur noch erlaubt seiner Sucht in einer Kirche zu frönen, in Schleswig-Holstein kann man das vorerst noch überall und in Hessen noch nicht mal mehr im Knast, dafür aber am Flughafen.
Sehr undurchsichtig.
Sehr fragwürdig.
Nicht so wie früher, als es zu Recht noch nicht erlaubt war, für solch einen Balg wie mich, an Zigaretten zu ziehen oder diese käuflich zu erwerben. Für alle ab 16 allerdings schon. Und die konnten rauchen wo sie wollten. Zuhause, in der Straßenbahn, in der Trinkhalle, in der Schule, in der Kirche, in der Uni, in dien, in vitro. Ganz egal wo, ganz egal wie. Manch einer ließ sich scheinbar extra ein Loch in die Luftröhre schneiden um zwei Fluppen auf einmal rauchen zu können. Aber was das Rauchen für eine tiefgreifende,gesellschaftliche Bedeutung.
Wer denkt an die Arbeitsplätze der Tabakindustrie?
Arbeitslose Lobbyisten sind so unbeliebt und nützlich wie Wähler in Cottbus.
Wieso hat Sherlock Holmes seine Einfälle immer beim Rauchen seiner Pfeife gekriegt?
Die Pfeife.
Welchen Stellenwert hat Rauchen nach dem Sex?
Das ist schon fast wie Wichsen ohne Hände.
Was wäre denn ein James Dean ohne Glimmstängel?
Am Leben?
Was ist nur los?
Dieser Tage ertappe ich mich immer wieder, wie ich mich hinter Hecken und Büschen verkrieche, ein paar Züge tief inhaliere, kurz aufblicke, erdmännchengleich nach Gesetzeshütern und Ördnungsämtern Ausschau halte und mich wieder verstecke. Alles wie früher. Damals war es allerdings mehr die Sittenpolizeit oder besser gesagt die redselige Nachbarin Brigitte die Grund für unübertriebene Vorsicht beim Paffen war. Heute nicht. Dem Raucher gebührt der Strang. Quasi. Und das tolerieren von Randgruppen ist uns Deutschen Stärke leider nicht. Egal ob es Türken sind, Raucher oder Aschenbecher in öffentlichen Gebäuden.
Sobald meine Zigarette irgendwann kein Nikotin, Teer, Blausäure etc. mehr freigibt verlasse ich mein Versteck. Nicht ganz so langsam wie ein Junkie und auch nicht ganz so rasant wie ein Exhibitionist - total unauffällig eben und doch verbinde ich, als Raucher, Eigenschaften beider ethnisch ungebundener, sozialer Gruppen. Drogenabhängigkeit und das schon fast krankhafte Verlangen bei der Ausübung berstimmter Praktiken, neuerdings sozusagen in flagranti, beim Akt des Rauchens ertappt zu werden. Denn Rauchen ist zu cool für zu Hause.
Den Mittelweg allerdings finde ich heute genauso wenig wie früher und bis vorgesten musste ich mir darüber auch keine Gedanken machen. Damals hätte das auch noch keine hundert Euro gekostet. Das schlimmste was eigentlich passieren konnte, war, dass die redselige Nachbarin Brigitte meiner Mutter vom Rauchen erzählt. Das hätte Ärger gegeben, kurze Zeit später auch noch Zwieback, Tee und wenn man nicht aufpasst, sogar einen neuen Haarschnitt. 12mm.

Samstag, 1. September 2007

? + ! = µ²

Kissenschlacht mit unseren Gedanken.
Diskussionsarmut nur im fehlenden Schlafe.
Missionen vergessen.
Aufträge gecancelt.
Tage ausgesperrt.
Dich liebkosender Orangensaft.
Frisch gepresst.
Kaffee.
Trauben.

Du.

Verwinkelt wandernde Stäbe neugierigen Lichts flüstern sich durchs Fenster.
Am Fuß.
Am Kopf.
Die Wohligen Düfte schnaufen heute sehr.
Versuchen sich zu berühren.
Tanzen.
Frohlocken.
Jauchzen.
Wilde, natürlich Aromen.
Urige Gässchen, von Rinnsalen aus Schweiß begangen.
Heiße Unordnung.
Überall.
Frieden und Lärm.
Nur in Uns.
Und wenn du die Gardinen schließt dauert die Nacht für immer.
Lass die Sonne sich verzehren und begrüße mich erneut mit einem Schulterzucken.